Schon klar, aber denken wir die Sache mal weiter.
Kann man was gegen das Seeing tun? Sie sind der Physiker, ich bin als Kaufmann nicht sonderlich bewandert, bitte korrigieren Sie, wenn ich Unfug verzapfe.
Sie lagern den Gegenspiegel so, daß er kleine Bewegungen gegen die Achse ausführen kann. Dann bewerten Sie das Seeing und lassen den Gegenspiegel um kleinste Werte schwingen, in der Ebene und mit der Geschwindigkeit, die dem Problem angemessen ist. Es gibt einen solchen Spiegel mit der Bezeichnung A07, da müßten Sie einmal googleln.
Das Seeing provisorisch testen kann ich an einem hellen Stern mit meiner Philips Webcam. Wenn man daraus eine selbstlernende Methode für Amateure entwickeln würde, müßte man doch dem Seeing ein Schnäppchen schlagen können.
Ich stelle mir aber vielleicht auch das Seeing zu einfach vor. Für mich sieht es so aus, als würde der Fokuspunkt durch das Seeing sich innerhalb einer kleinen Kugel von Radius X bewegen. Die Auslenkung in der Längsachse bläst den Punkt auf, die Auslenkung in der Fläche verschmiert ihn, wie man sehr gut bei horizontnahen Sternen beobachten kann. Jetzt denken wir uns einen off-axis-guider. Dahinter ein simples 4-Punkt Array. Jetzt kommen Sie als Physiker daher und verbinden dieses Array in geeigneter Weise mit Aktuatoren zum Spiegelbewegen. Die Kabel könnte man durch das Verbindungsrohr legen.
Vielleicht, aber das weiß ich nicht, bedeutet Seeing auch ein bestimmtes Muster, also ein Hin-und Her in einer bestimmten Frequenz. Diesem Hin-und Her müßte man ja nur nahekommen.
Die Aufblähung des Sternpunktes können Sie nach meiner Überlegung etwas vernachlässigen. Jeder der einmal ein Objektiv angeblendet hat, weiß daß auf diese Weise die Tiefenschärfe zunimmt. Abgeblendet haben Sie mit f/20 schon genug.
Achim Holzer