Hallo Herr Fremerey,
Jan Fremerey schrieb:
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> jetzt spannen Sie mich aber Ihrerseits auf die
> Folter: Was finden Sie denn am Stacken von JPGs im
> Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Thema so
> interessant?
Seit 1989 beschäftige ich mich mit Bildverarbeitung. Bislang gab es einen heimlichen Konsens, daß für die astronomische Bildauswertung nur unkomprimierte Bildformate und Spezialkameras in Frage kämen. Ich habe mich angesichts der Tatsache, daß mir Amateure beweisen, daß es womöglich auch anders geht unter anderem diesem Thema verschrieben.
> Von anderer Seite (unter forum.astronomie.de)
> wurden immer noch eine gewisse "Eckigkeit" der
> Sterne und Farbsäume beanstandet, die aber m.E.
> bei den betreffenden Kommentatoren doch eher einer
> zu hell eingestellten Schwarzschwelle des
> Bildschirms zuzuordnen sind. Das hat man ja
> insbesondere bei gewöhnlichen TFT-Bildschirmen
> (Laptop) mit ihrer stark vom Betrachtungswinkel
> abhängigen Schwarzwiedergabe. Ich arbeite deshalb
> - insbesondere bei Deep-Sky-Objekten - immer noch
> ausschließlich am Röhrenbildschirm UND bei
> abgedunkelter Raumbeleuchtung.
Da ich von Haus aus mit Apple arbeite, muss ich die Monitore softwareseitig eher dunkler kalibrieren, als vom Hersteller vorgesehen. Mir ist aufgefallen, daß die Sterne einen ringförmigen Saum aufweisen. Offenbar sind sie nachträglich geschärft worden. Mag sein, dass meine Vermutung zutrifft. Ich bin kein Fan davon. Aber das ist nicht massgebend, da ich ohnehin eher an Photometrie und Astrometrie interessiert bin, denn an schönen Bildern. Die von mir begutachteten Agorithmen werden daher generell auf Reproduzierbarkeit, photometrische Linearität und Wiedergabe von Positionen getestet, bevor ich sie anwende. Astrophotografie verfolgt andere Ziele. Für die Druckwiedergabe sind geschärfte Bilder (und somit auch besser kontrastierte) oft von Vorteil. Es gibt jedoch auch Algorithmen die beides vereinen, was Photoshop nicht leistet.
> Sie hatten freundlicherweise angeboten, mir eine
> Kopie Ihres SUW-Artikels zukommen zu lassen. Dafür
> wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Da ich keine Sonderhefte mehr habe, finden Sie den Artikel hier: www.bwmc.net/pubs/SuW-12.1992-klein.pdf
Lassen Sie das "-klein" weg und Sie haben eine besser druckbare Version.
Gruß
Thilo Bauer
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.09.07 00:36.