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sonst ist die nötige Totalreflexion nicht mehr gegeben. Leider bedeutet eine hohe Brechzahl aber eine geringere Transmission. Man kann sich das vereinfacht so vorstellen, das die höhere "Bremskraft" höherbrechender Materialien einen höheren Teil des zu transmittierenden Lichts in die Dispersion "wegbiegt". Hochbrechende Gläser stellen dem Licht sozusagen mehr ablenkende Masse in den Weg, sie sind deshalb dichter und schwerer und zeigen mehr chromatische Aberration und weniger Transmission.
Für Porroprismen gibt es deshalb ein Dilemma. Einerseits sollte die Brechzahl wie gerade beschrieben für eine hohe Transmission so niedrig wie möglich sein, andererseits sinkt mit abnehmender Brechzahl der Grenzwinkel der Totalreflexion im weiter ab, die erzielbaren Sehfelder werden immer kleiner. Man kann das gut am Gläsern mit BK7 Prismen erkennen. BK7 hat zwar mehr Transmission als BaK4, aber die Sehfelder solcher Gläser sind bei gleichem Gewicht und Volumen entweder deutlich kleiner oder sie zeigen am Rand starke Vignettierung. Die Physik setzt bei der Glaswahl also für handliche Porroprismenmodelle früher eine Grenze als bei den Dachkantprismen. Diese können dank Verspiegelung ohne Totalreflexion auskommen (ausgenommen die Abbe-König Geometrie) , weshalb man hier problemlos hochtransmissive Glassorten mit niedriger Brechzahl für eine leichte und schlanke Bauweise verwenden kann.