06. Februar 2009 17:08
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Herr Müllers schrieb im Hinblick auf feldornithologische Anwendungen von Ferngläsern: "Daher sollte man schon zügig zwischen unendlich und ca. 4 m scharfstellen können". So sehe ich das auch. Mir geht die Scharfeinstellung z.B. auch beim schneller gewordenen Swarovski 8,5x42 EL bei Entfernungen vor allem unter 20 m noch zu langsam. Aber dieses Fernglasmodell hat ja zum Glück andere Vorzüge.
Andererseits kann es auch lästig sein, wenn winzige Verdrehungen des Mitteltriebs schon zu einem unscharfen Bild des beobachteten Vogels führen. Das kann z.B. bei bestimmten Entfernungen beim Zeiss Victory 10x42 FL vorkommen (in diesem Punkt finde ich persönlich das Leica 10x42 Ultravid und das Kowa 10,5x44 XD besser gelungen) und störte mich bei den letzten Zeiss Dialyt 10x40 B/GA T*P* (die Modelle mit verbesserter Naheinstellgrenze) sehr.
Wenn ich das Glück habe, ein Fernglasmodell vor dem Kauf draußen prüfen zu können, versuche ich, Vögel, die auf mich zufliegen, ab einer Entfernung von vielleicht 50m ins Bild zu bekommen (Krähen und Möwen eignen sich gut, im Sommerhalbjahr auch Schwalben) oder Kleinvögel in Büschen oder Bäumen aus 4-20 m Entfernung zu beobachten. Danach kann ich beurteilen, wie gut die Fokussierung für mich geeignet ist. Wer z.B. einmal versucht hat, in hohem Schilf Bartmeisen oder Rohrsänger mit dem Glas zu verfolgen, wird erleben können, wie viel eine schnelle Fokussierung wert ist.
Ich kenne auch gar nicht wenige Feldornithologen, die vergleichsweise wenig Kleinvögel beobachten. Für die ist die Fokussiergeschwindigkeit weniger wichtig. Für einige Anwendungsmöglichkeiten außerhalb der Ornithologie wird eine schnelle Fokussierung gar nicht erforderlich sein.
MP