Zitat: "Ein aktuelles Porroglas mit Bak4-Prismen kann eigentlich nicht über eine bewertete Transmission von 90% kommen, typisch sind hier eher 85-88% bei Spitzenporros. Das zur Zeit führende Victory 8x56 FL erreicht Werte um bzw. knapp über 92%"
Nun kann ich keine Messungen der Transmission vornehmen, habe aber vor einiger Zeit den Schönschen Papiertest mit folgenden Ferngläsern durchgeführt:
- Swarovski Habicht 10x40W - S/N 7739..., also Sept. 2007
- Leica Ultravid 10x50BR - S/N 1563..., vielleicht 2005/2006
- Zeiss Victory 8x56FL - S/N 3085..., wahrscheinlich 2007
Es gab mehrere Durchgänge mit verschiedenen Testpersonen, sie kamen ausnahmslos zu folgendem Ergebnis:
- Ultravid deutlich dunkler als Victory.
- Habicht heller als Ultravid.
- Habicht dunkler als Victory.
Deutliche Verfärbungen nahm niemand wahr. 'Deutlich heller/dunkler' wurde als etwa doppelt so großer Unterschied wie 'heller/dunkler' wahrgenommen.
Legt man bei der Transmission für das Ultravid 10x50 BR, die Angaben der Zeitschrift Pirsch aus 2006(13 Ferngläser für die Nachtjagd) für die 'Tagtransmission'(?) des Ultravid 8x50 BR und die des Victory 8x56FL zugrunde heißt das:
- Ultravid (10)x50 BR: 89%
- Victory 8x56FL: 94,5%
=> Habicht 10x40W: ca. 91 bis 92%, also wie subjektiv beurteilt ziemlich genau zwischen den beiden anderen. Das läge deutlich über den o.g. Wert von 90% als Maximum für BaK4 Porros.
Natürlich erscheinen die von 'Pirsch' gemessenen(?) 94,5% doch etwas gewaltig(Noch 6% mehr und es fängt an im Dunklen zu leuchten.). Setzt man nun die von Herrn Jülich o.g. ca. 92,5% für das Victory an und zieht somit den 'Pirsch Off Set' von 2% auch vom Ultravid ab(wären dann 87%), ergeben sich für den Habicht immer noch etwa 90%. Klingt schon ein bißchen anders, aber liegt doch beachtlich über den o.g. 85-88% für Spitzenporros.
Fazit: Ob der Habicht nun 90% oder sogar 91-92% Prozent Transmission hat, spielt für mich nicht so die Geige. Zeigen doch 90% schon, wozu ein gut gepflegtes Porro - mit Jahrzehnte alter Grundkonstruktion - auch im Vergleich zu doppelt so teuren Dachkanten in der Lage sein kann.
Der Habicht hat immerhin eine doch nicht wenig aufwendige 6-linsige Okularkonstruktion(In 3 Gruppen verkittet?). Ausgestattet mit der aktuellen Swarotop- und Swarodurvergütung, ohne zusätzliche Fokussierlinsen und mit totalreflektierenden Prismen läuft er - nicht nur - im Bezug auf die Transmission noch einigen Spitzendachkantferngläsern den Rang ab, oder ist Ihnen in wichtigen Disziplinen ebenbürtig.
Habicht, find ich gut! Auch wenn der Einblick nicht ganz so komfortabel und die Brillenträgereignung nur bedingt gegeben ist und das schmale Fokussierrad strammer läuft. Optisch immer noch feine Sahne, mechanisch und haptisch sowieso. Noch dazu ohne Gummi und nur im kleinen Schwarzen ganze 690 g leicht.
In Erwartung verläßlicher Meßwerte zur Transmission der o.g. Gläser, also quasi der Erleuchtung harrend,
Jan Münzer