21. Dezember 2019 18:54
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Heute hatte ich erstmals Gelegenheit, ca. eine halbe Stunde im/vor einem Leica-Store durch das Trinovid 7x35 zu schauen. Zum Vergleich hatte ich den „Dino“ Zeiss Dialyt 7x42 B T* dabei (Baujahr 1982, ohne Phasenkorrektur). Auf meine erste Frage an den Leica Mitarbeiter: gibt’s die neuen Trinovids ausschließlich in den Leica Stores? gab es ein ausdrückliches „Ja“.
Erster Eindruck: das Glas wirkt kompakt und zierlich, aber wenn man es anhebt, überrascht das Gewicht. Es wirkt sehr solide, als wäre es aus einem Guss, ausschließlich aus Glas und Metall gefertigt.
Zum Handling: mir kommen Ferngläser mit langen Tuben mehr entgegen, da ich diese ruhiger halten kann: den linken Tubus (des Dialyt) unterstütze ich dabei weit vorne von unten, den rechten umfasse ich hinten und fokussiere. Beim sehr kurz gebauten Trinovid geht das in der Kürze der Zeit nicht so gut. Die Augenmuscheln werden gezogen und bieten 4 Raststufen + die unterste für Brillenträger.
Dioptrienausgleich: einfach, aber funktionell, sehr gut. Leider habe ich vergessen, den angegebenen Bereich von +- 3 dpt zu überprüfen.
MT: in beiden Richtungen kein Spiel, alles ok.
Optik
(ich habe ausschließlich mit Brille beobachtet): die größte Überraschung: das Dialyt bietet 150m Feld, das Trinovid 140m. Aber bei der praktischen Beobachtung fällt das kaum auf, der Unterschied wirkt geringer. Das Einblickverhalten beim Trinovid ist gut, aber beim Dialyt ein klein wenig besser, vermutlich wegen der 1mm größeren AP.
Kontrast/Auflösung: das Trinovid bietet den besseren Kontrast, aber bei der Auflösung (Lesen von entfernten Texten) ist der Unterschied kleiner als erwartet (Trinovid besser).
Verzeichnung: Trinovid deutlich kissenförmig, (womit ich keine Probleme habe), stärker als beim Dialyt.
CA: diese beginnt beim Trinovid relativ früh, bei ca. 60% der Entfernung Mitte – Rand. Nicht besser als beim Dialyt.
Gegenlichtverhalten: es gab keine Situation, wo ich das hätte testen können. Aus Erfahrung weiß ich, dass das Zeiss in kritischen Situationen deutliche Schleier zeigt.
Nahpunkt: die angegebenen 4m beim Trinovid stimmen leider wirklich, das Dialyt ist allerdings nicht besser.
Fazit: Leica führt die neuen Trinovids unter der Rubrik „LIVESTYLE & LEISURE“. Dies erscheint mir absolut berechtigt. Ein kontraststarkes, brillentaugliches Glas, welches mir von der Haptik her aber nicht so liegt, obwohl ich kleine Hände habe.
Es wirkt für mich ein wenig wie ein gestutztes Ultravid 7x42 HD + (dieses Glas nutzte ich eine Zeit lang, habe es aber wieder abgegeben).
Hier die Vergleichsdaten Trinovid 7x35 – UV 7x42 HD + (Werte für Trinovid 7x35 zuerst):
35 gegenüber 42mm Öffnung
AP-Lage 16mm bzw. 17mm
Beide mit Sehfeld 140m
Nahpunkt 4m bzw. 3.3m
spritzwasser- bzw. druckwassergeschützt
590 g bzw. 770 g
BHT: 107 – 132 – 52 mm bzw. 120 – 141 – 68 mm
Das UV 7x42 HD+ bekommt man zurzeit zu einem (Straßen)Preis, der ca. 250 € über dem des neuen Trinovid 7x35 liegt.
Grüße von Andreas