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Holger Merlitz
Die Animation zeigt nicht etwa das, was ein Fernglas zeigt. Sie zeigt das, was eine Person durch dieses Fernglas wahrnehmen würde.
Bei allem, was ich über Anatomie, Histologie und Physiologie des menschlichen Auges gelernt habe, hakt es da für mich bei mindestens zwei Punkten:
- Wenn ich Deine Animationen so betrachte, wie ich normalerweise durchs Fernglas schaue, dann sehe ich zentral, foveal vielleicht vier Quadrate in der Mitte des Rasters, den Rest registriere ich nur im peripheren Sehen. Damit wird es dort so undeutlich, dass ich eigentlich keinen Unterschied zwischen den dreien erkenne.
Erst wenn ich in den Bildern herum schaue, kann ich die verschiedenen Effekte wahrnehmen. Nur, geschieht das real so, speziell im Schwenk?
- Die einzige, unveränderliche Wahrnehmung einer Person gibt es nicht. Wie ich zuvor schrieb, das Gehirn passt an, bearbeitet nach. Beispiel Gleitsichtbrille, am Anfang oft eine Katastrophe, manche lernen schnell, kommen perfekt zurecht, manche brauchen länger, einige wenige scheitern. Meist aber wird die Wahrnehmung so modifiziert, dass man die verloren gegangene Akkomodation sehr gut kompensiert. Das wird bei Ferngläsern nicht anders sein. Wenn das Bild nicht den Erfahrungen entspricht, wird der Zentralrechner versuchen, es zu adaptieren. Und damit kann ein und die selbe Person durch immer das selbe Glas erst so und später anders wahrnehmen.
Also bin ich bei Dir, wenn Du im letzten Satz die ganze Sache als Spiel bezeichnest ... ;)
LG Philipp