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Holger Merlitz
Ja natürlich spielen Abstände und deren Änderungen eine wesentliche Rolle in der Orientierung, aber darum geht es hier doch gar nicht, sondern um das Finden der Ursache eines optischen Effekts.
Genau darum geht's mir auch, seit dieses Thema hier mich drauf gestoßen hat! Sowohl Deine Ausführungen als auch die von Walter Schön haben ein Bild vermittelt, das durchaus schlüssig wirkt.
Ich hoffe, Dir damit nicht zu nahe zu treten, aber in Euren Darstellungen stecken so viele grundlegende Gemeinsamkeiten, dass es schwer erklärbar erscheint, wie dieses Thema zu Eurem offensichtlich sehr angespannten Verhältnis geführt hat.
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Holger Merlitz
Der Globuseffekt tritt auch dann auf, wenn ich mit einem Teleskop und orthoskopischem Okular über ein dichtes Sternfeld schwenke, und das beweist ja schon, dass dessen Ursache nicht (oder zumindest nicht maßgeblich) mit irgendwelchen Effekten in endlicher Entfernung in Verbindung steht.
Ich sehe darin keinen Beweis.
Annäherung anhand größer werdender Abstände von Objektgrenzen (speziell im Nebenfeld) zu erkennen, halte ich für eine so nützliche Fähigkeit, dass sogar genetische Determinierung vorstellbar ist. Weder tatsächliche Distanzen noch erlernte Muster müssen dabei eine Rolle spielen. Etwas (egal was, Bär, Jaguar, aber je unspezifischer, desto unwahrscheinlicher wird potentiell tödliches falsch negativ) kommt von außerhalb der Hauptblickrichtung auf einen zu - Alarm! Das kann Leben retten - und Fortpflanzung ermöglichen ... ;)
Dass beim Schwenk mit bloßem Auge etwaige Verzerrungen entsprechend herauskalibriert werden, um Fehlalarme zu vermeiden, ist dann nur mehr die logische Fortzetzung dieses Konzepts.
Zu optischen Geräten, die in irgendeiner Weise anders abbilden, passt diese Kalibrierung aber nicht. Also entstehen Illusionen von real nicht existierenden Distanzänderungen. Manche haben eine andere Kalibrierung geerbt, oder die originale überschrieben, jedenfalls sehen sie weder Globus noch Zylinder.
Oder es funktioniert ganz anders ...
Aus der Humanmedizin weiß ich, dass wohl in der Mehrzahl der Fälle nur statistische Aussagen möglich sind, einfach weil man die zugrundeliegenden Abläufe nicht ausreichend kennt, um wirklich kausal vorgehen zu können. Vielleicht bin ich auch deswegen eher mit einem Modell zufrieden, wenn andererseits sicher ist, dass es mit der Signifikanz gut ausschaut.
Das ist wohl wie bei der Wahrnehmung von Sinneseindrücken, man passt sich der Umgebung an. Hoffentlich sinnvoll!
LG Philipp