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Walter Schön
Wenn das Auge ein von der Kamera mit ebenem Sensor aufgenommenes Bild so betrachtet, dass die Pupille zur Bildebene genauso ausgerichtet ist, wie es das Objektiv zur Sensorebene war, ...
... dann sieht es - um im Beispiel zu bleiben - ein einzelnes, vielleicht einige wenige, mittig liegende Fenster so detailliert, wie das der Kamerasensor aufzeichnet. Alle anderen Fenster liegen im Nebenfeld, das nur einen Bruchteil der Auflösung des zentralen Sehens vermittelt. Dort ist keine Beurteilung von Details wie Anzahl, Größe, Winkeln, Schärfe etc. möglich.
Eine umfängliche Betrachtung erfordert Bewegungen der Augen, ein "abscannen" des Bildbereiches, des ganzen Gebäudes. Damit schwenken auch die optischen Achsen, und die randnahen Fenster erscheinen weiter weg und perspektivisch verzerrt.
Der mögliche Vergleich ist also nicht das statische Einzelbild mit Weitwinkel- sondern ein Mosaik aus Aufnahmen mit Teleobjektiv.
Was bei der zerebralen Verarbeitung dann tatsächlich als Wahrnehmung herauskommt, ist subjektiv, mit Sicherheit individuell verschieden. Und ganz offensichtlich besteht ja hier Einigkeit, dass Versuche mathematischer Beschreibungen dabei nur Annäherungen liefern können.
LG Philipp