Quote
Schön
Er sollte nochmals ein verzeichnungsfreies Fernglas nehmen und es seitlich verschwenken, während er z.B. eine senkrechte Hauskante zwischen beiden Sehfeldrändern hin und her wandernd sieht: Bleibt die senkrechte Kante dabei gerade oder verkrümmt sie sich randnah tonnenförmig? Wenn das Fernglas nicht verzeichnet, bleibt sie gerade, also ist der Geschwindigkeitsverlauf von oben bin unten, also gewissermaßen innerhalb jeder horizontalen Schicht identisch – also wie bei einem rotierenden Zylinder und nicht wie bei einem rotierenden Globus (dort sind die Geschwindigkeiten oben und unten, aslo nahe den Polen, langsamer als in der Mitte (nahe dem Äquator).
Ihr Vorschlag beweist, dass Sie noch immer nicht die Eigenschaften des visuellen Raumes verstehen. In einem verzeichnungsfreien Fernglas ist jede Kante, die man anschaut, gerade, denn sie verläuft durch das Zentrum des Sichtfeldes (des Auges). Da die tonnenförmige Verzeichnung im visuellen Raum, und nicht im Fernglas entsteht, können Krümmungen lediglich weit Abseits der Blickrichtung sichtbar werden. Dort sieht man jedoch unscharf, und es ist so gut wie unmöglich, die geringe Krümmung weit abseits der Blickrichtung zu bemerken. Daher bekommen Sie den Eindruck, jede Kante innerhalb des Sehfeldes sei gerade, und daher kommen Sie vielleicht auch auf die eigenartige Idee, nach einem Zylinder Ausschau zu halten. Die Eigenschaften des visuellen Raumes habe ich
in Abb. 7 (ganz unten bei k=1) diskutiert. Das Kreuz zeigt hier die Blickrichtung, und im orthoskopischen Fall (k=1) sind alle Kanten, die durch die Blickrichtung laufen, gerade. Wenn das Fernglas jedoch selbst eine Verzeichnung hat (k=0, 0.5, 0.7), dann sind die Kanten am Sehfeldrand krumm, sobald man sie anschaut.
Ich benötige jedenfalls keine Wahnvorstellungen, und OhWeh keinen Schnaps, um den Globuseffekt zu erkennen.
Viele Grüße,
Holger